Geschichte der Kirche

„St. Johannes“ - Kirche zu Kaltohmfeld

 

1530 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Kaltohmfeld

Es war ca. 5 Jahre Wüstung und wurde durch Bauernsöhne aus Adelsleben bei Göttingen

aufgebaut, nachdem sie die Erlaubnis dazu vom Bodensteiner Gericht erhalten hatten.

 

Es waren: Kersten Nolte

Hans Bochstedt

Heinrich Müller nebst ihren Anhang

 

Im gleichen Jahr siedelten sich weitere Bauern an.

 

1588 Erbauung der Kirche

1665 Abriss der Kirche wegen Baufälligkeit

1666 Neubau und Einweihung einer neuen Kirche, sie erhält den Namen „St. - Johannes“

 

Kaltohmfeld – das mit 500 Metern über dem Meeresspiegel höchstgelegene Dorf des Eichsfeldes – gehört zur Gerichtsbarkeit, wozu auch die Dörfer Wintzingerode, Kirchohmfeld, Tastungen und Wehnde gehören.

 

Mit der Reformation begann sich auch auf dem Eichsfeld Protestantismus auszubreiten. Die Grafen v. Wintzingerode, v. Hansteinund v. Westernhagen gehörten dem evangelischen Glauben an, ebenso ihre Untertanen. Im Zuge der Gegenreformation wurde des Jesuite – Kolleg in Heiligenstadt gegründet und von dort aus wurde der Kampf gegen den Protestantismus auf dem Eichsfeld begonnen. Erst nach dem Westfälischen Frieden, der den 30 jährigen Krieg in Deutschland beendet, wurde mit dem „Normaltag, dem 1.Januar 1624“ den Dörfer des Eichsfeldes ihre kirchliche Zugehörigkeit zugesprochen, d.h. die Dörfer, die an diesen Tag einen evangelischen Pfarrer hatten, blieben evangelisch. So waren auch die Dörfer der Gereichtsbarkeit Bodenstein evangelische Enklaven im wieder katholischen Eichsfeld, und so ist es bis heute.

 

Die Ausstattung der Kirch stammt aus der Zeit der Erbauung. Der Altaraufsatz zeigt 3 Bilder, die unsere Glaubensfundament symbolisieren:

 

1. Die Taufe:
  • Beginn des Glaubenserlebens dargestellt als Taufe Jesu durch Johannes am Jordan und Dokument des Namens der Kirche

 

2. Das Abendmahl:
  • Sinnbild christlicher Gemeinschaft und Gottes Gemeinschaft mit den Menschen

 

3. Die Auferstehung:

  • Trost aller Christen, dass mit dem Tode unser Leben nicht vorbei ist sondern in einer anderen Welt Erfüllung findet

 

 

Die Altarbilder zeigen in allen Patronatskirchen als Zentrum des Abendmahl, auch in der Burgkapelle auf Bodenstein, sie unterscheiden sich lediglich in der äußeren Gestaltung.

 

Der Taufstein:
  • stammt aus dem Jahre 1594 und steht seitdem auf seinem angestammten Platz und ist seit Jahrhunderten der Anfang des christlichen Lebens dieser evangelischen Gemeinde

 

Die Kanzel:
  • stand ursprünglich an der Südseite der Kirche

  • sie wurde 1998 durch Spenden der Familie von Wintzingerode und eines Zuschusses vom Kirchenkreis restauriert.

  • Gesamtkosten ca. 8.000, – DM

  • Die Kanzleibilder zeigen die 4 Evangelisten

  • Die Kanzlei wurde gemäß der ursprünglichen Farbgebung wieder weiß mit blau marmorierten Säulen mit figürlichen Abschluss gestaltet.

  • Die Restaurierung erfolgte durch die Restaurateurin A. Blacha aus Ferna

  • Die Kanzeltreppe ist eine Neuanfertigung unter Einbeziehung erhaltener Schmuckelemente

 

1991/92 wurde die grundhafte Sanierung der Kirche begonnen, indem Ringanker zur Befestigung

eingezogen wurden, der Dachstuhl wurde ausgebessert, das Dach neu eingedeckt und die

Dachentwässerung angebracht

Kosten: 115.000,-- DM

 

1993 wurde die Mauer- und Turmsanierung begonnen

Kosten: 60.000,--DM

 

1994 wurde Zug- und Deckenbalken im Turmbereich erneuert

Kosten: 50.000,--DM

 

1995 Erneuerung der Fenster Ostseite

Kosten: 2.500,--DM

 

1996 Restaurierung des Alters durch Kirchmalerin Blacha, Ferna

Kosten: 11.700,--DM

 

Von den Kosten in Höhe von 239.200,--DM wurden vom Landesdenkmalamt Thüringen 200.000,--DM zur Verfügung gestellt, der Rest wurde vom Kirchenkreis und Gemeinde aufegbracht.

 

Die nächsten Schritte der Sanierung waren:

 

1997 1. Sanierung des Kirchturms, Neubeschieferung und Dachbekrönung mit Turmkopf und

Wetterfahne 50.000,--DM

 

2. Elektroinstallation 3.700,--DM

 

3. Neuanfertigung eines Kronleuchters 1.000,--DM

(Spende Graf Wilko v. Wintzingerode)

 

4. Restaurierung der Bleiglasfenster Nordseite 2.800,--DM

(1 Fenster = 1.700,--DM gespendet von der

Waldgemeinschaft Kirch- und Kaltohmfeld)

 

1998 Innensanierung des Kirchenraums in Eigenleistung der Kaltohmfelder Gemeindemitglieder:

  • Ausbesserung schadhafter Putzstellen
  • Ausbesserungsarbeiten an der Holzdecke
  • Ausmalen des gesamten Kirchenraums
  • Anschaffung von Bankauflagen (Spende Waldgemeinschaft)

 

Als weitere Maßnahmen sind geplant:

  1. Restaurierung von Empor und Orgelprospekt

  2. Ausbau und Renovierung des 1955 im Dachgeschoss eingebauten Gemeindesaales

Dazu werden noch dringend Spenden benötigt. Es ist das Ziel der Kirchgemeinde die Gesamtreno-

vierung 1999 abschließen zu können.

 

Wir freuen uns, dass sie unsere Kirche besucht haben und wünschen Gottes Segen auf den weiteren Wegen.